Aus der vorgeschichtlichen Zeit bis ins 21. Jahrhundert
Die ersten Ansiedlungen in dieser Gegend befanden sich durch den Wasserreichtum des Pittentales und den damit verbundenen häufigen Überschwemmungen etwas abseits in den erhöhten Seitentälern.
Ein Fund römischer Münzen lässt darauf schließen, dass der Übergangsbereich vom Edlitztal in das Pittental schon zur Römerzeit besiedelt war.
Ab dem Mittelalter ist die Geschichte des Ortes sehr eng mit der Entwicklung der Kirche und der Pfarre verbunden.
Im Jahre 1192 wurde der Pfarrsitz "de Edelz" erstmalig erwähnt, als die Abtrennung von der Mutterpfarre Bromberg erfolgte und eine selbständige Pfarre eingerichtet wurde.
Zur Entstehung des Ortsnamens gibt es mehrere Theorien:
Eine bezieht sich auf den Wortlaut einer lateinischen Schenkungsurkunde aus dem Jahre 860, in der dem Erzbistum Salzburg vierzig Gutshöfe, von denen sich ein Teil auf dem Gebiet der Buckligen Welt befand, geschenkt wurden.
Einer davon lag "ad ecclesiam Ellodis" d.i. "bei der Kirche des Ello". Ello ist ein germanischer Name, der übersetzt so viel wie "der Edle" heißt. Daraus abgeleitet würde "de Edelz" "Siedlung eines Edlen" bedeuten.
Eine zweite - bekanntere - Theorie besagt, dass sich der Name "Edlitz" aus dem slawischen "jedlica"="Tannenbach" ableitet, was auf die waldreiche Umgebung des Ortes zurückzuführen wäre.
In den folgenden Jahrhunderten wurde Edlitz von zahlreichen Einfällen der Ungarn und später der Türken heimgesucht.
Immer wieder traten auch Seuchen auf, die ebenfalls ihre Opfer forderten: Im Pestjahr 1349 mußte für die vielen Toten sogar ein eigener Pestfriedhof angelegt werden.
Im Jahr 1590 wurde Edlitz zum ersten Mal als Markt bezeichnet, der damals 14 Häuser zählte.
In weiterer Folge hatte der Ort im Jahr 1770 schwer unter einem Einfall der Kuruzzen zu leiden.
Ende des 18. Jahrhunderts nahm Edlitz wieder einen wichtigen Platz im Wirtschafts- und Verkehrsleben der Buckligen Welt ein.
Eine Landbeschreibung, die von Kaiser Josef II durchgeführt wurde, schrieb damals über den Ort Edlitz: "Ein mittelmäßig solid gebauter Markt in einem Graben, hat auch eine solide Kirche, mit Kirchhofmauern umgeben. Dass ein Ort damals "solid", das heißt aus Stein gebaut war, ist durchaus nicht selbstverständlich.
Die meisten Dörfer in der Buckligen Welt bestanden damals auch Holzhütten, was sich in den zahlreichen Brandkatastrophen in den verschiedenen Ortschroniken widerspiegelt.
Für Edlitz stellte das Wasser immer wieder eine große Bedrohung dar.
Oftmals wurde der Ort von Überschwemmungen des Edlitzbaches heimgesucht.
Nach dem Unglücksjahr 1886, wo ein Toter zu beklagen war, wurde der Bach durch eine großzügige Wildbachverbauung gesichert.
Das 19. Jahrhundert brachte eine wesentliche Verbesserung der Verkehrsverhältnisse, als Graf Palffy im Jahre 1815 den Reitersteg von Grimmenstein nach Edlitz und weiter über Thomasberg nach Kirchschlag bis Güns zur Landstraße ausbauen ließ. Heute führt entlang dieser ehemaligen Palffy-Straße die Bundesstraße.
Im Jahre 1881 brachte die Eröffnung der Aspangbahn die neue Zeit in die Bucklige Welt.
Der Bahnhof Edlitz wurde, da der Baugrund in Grimmenstein, das damals am Treitl hieß, günstiger war, außerhalb der Gemeindegrenzen errichtet. Heute liegt der Bahnhof Edlitz-Grimmenstein auf dem Gemeindegebiet von Thomasberg.
Die Eröffnung der Bahnverbindung bedeutete auch den Beginn des Fremdenverkehrs in Edlitz. Vor allem Gäste aus Wien kamen gerne zur Sommerfrische in die Bucklige Welt. Im Jahr 1972 zählte man in Edlitz insgesamt 32.000 Nächtigungen. Heute ist der Fremdenverkehr für die Gemeinde noch immer ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, die Nächtigungszahlen sind aber bei weitem nicht mehr so hoch. |
In den letzten Jahren lag das Hauptaugenmerk der Gemeinde auf der Verbesserung der Infrastruktur in den Bereichen Wegebau, Wasserversorgung, Kanal, Kindergarten, Feuerwehr- und Amtshaus.